Seminar: Mittelseminar/Angewandtes Seminar: Geographische Handelsforschung (Dipl.-Geogr. Carsten Diekmann) - Details

Seminar: Mittelseminar/Angewandtes Seminar: Geographische Handelsforschung (Dipl.-Geogr. Carsten Diekmann) - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Mittelseminar/Angewandtes Seminar: Geographische Handelsforschung (Dipl.-Geogr. Carsten Diekmann)
Untertitel
Veranstaltungsnummer 2.124-Ersatz
Semester SoSe 2012
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 14
erwartete Teilnehmendenanzahl 22
Heimat-Einrichtung Institut für Geographie
beteiligte Einrichtungen Fernerkundung und Geoinformatik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 19.04.2012 08:00 - 10:00, Ort: 04/E51
Art/Form
Teilnehmende Mittelseminar: BA (alt Modul 7 und 10 / neu Modul GEO-3201 und GEO-350/ 4 LP) / LA GHR / alte LA
Angew. Seminar: BA (alt Modul 10 / neu Modul GEO-350 / MA (Modul D) (4 LP, MA auch 3 LP) / NF
SWS 2
ECTS-Punkte 4

Räume und Zeiten

04/E51
Donnerstag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (13x)
(OLDENBURG)
Freitag, 06.07.2012 09:00 - 18:00

Kommentar/Beschreibung

Inhalt:
Die Veranstaltung wird in zwei wesentliche Phasen unterteilt.

In der ersten Phase versetzen wir uns in die Rolle des Handelsunternehmens und werden am Beispiel einer Umsatzprognose für einen neu Standort die wesentliche theoretische Grundlagen erarbeiten.

Im Mittelpunkt steht die Formel:

Umsatz = Pot. Kundenzahl x Kaufkraft x Marktanteil x Produktaffinität x durchschnittlicher Ausgabenbetrag

Anhand dieser Grundidee werden Modell wie die Ansätze zur Reichweitenbestimmung, zum Betriebsformenwandel, zu div. Zyklusansätze und zum Konsumentenverhalten behandel.

Sie bildet auch die Basis für die Bestimmung und Bewertung der Standortvoraussetzungen aus Sicht des Unternehmens und wird um Einblicke in die Kosten/Nutzenrechnung eines Unternehmens erweitert.

In der zweiten Phase ändern wir den Betrachtungswinkel auf die Sichtweise der Stadtentwicklung und werden die Arbeit praktischer gestalten.

In einem ersten Lernschritt erarbeiten die Studenten die funktionalen Verflechtungen des Einzelhandels einzelner Straßenabschnitte in Osnabrück und stellen zwei Beispiele im Rahmen des Seminars vor. Eine anschließende Diskursion soll die Möglichkeiten erarbeiten, mit denen die Stadtplanung steuernd in die Entwicklungsprozesse eingreifen kann. Im Zuge dieses Schrittes werden auch die Grundlagen des Planungsrechtes vermittelt.

Anschließend wird die Planung eines Einkaufszentrum am Neumarkt und die gutsachterliche Aufarbeitung vorgestellt.

Im zweiten Lernschritt wird eine Exkursion zu den Schloßhöfen in Oldenburg am Beispiel die Verflechtung und Auswirkungen einer Centerplanung am Innenstadtrand erfahrbar machen und als Basis für die bewertende Diskursion zur Planung am Neumarkt in der Abschlussveranstaltung dienen. Diese Diskursion soll durch die Studenten unter Verwendung aller in der Veranstaltung vermittelten Teilaspekte geführt werden und soll eine gutachtergestützte (Rolle des Dozenten) Sitzung des Stadtrates mit der Kaufmannschaft simulieren.

Lernziel:
Die Teilnehmer/innen sollen in die Lage ersetzt werden, räumliche Vorgänge des Handels zu erfassen/erkennen, zu bewerten und deren Wirken in die Zukunft abzuschätzen. Das Seminar mündet in einer Abschlussdiskursion über Sinn und Unsinn der Planungen am Neumarkt in Osnabrück.

Berufliche Relevanz:
In Deutschland gibt es über 1.000 Filialbetriebe mit zum Teil Hunderten von Expansionsmitarbeitern (z.B. die Expansionsabteilungen Lidl, Edeka, Rewe). Hinzu kommen Arbeitsplätze in den großen Maklerbüros (Research und Vermarktung), Immobilienentwicklern wie der ECE, Immobilienfonds (Research, Due-Diligence und Vermarktung) sowie auf Handelsentwicklung spezialisierte Arbeitsplätze der IHK, der Planungsämter der Kommunen und Landesregierungen. Eine Vorstellung zur beruflichen Relevanz gibt die Messe ExpoReal in München, nach der Cebit und Industriemesse in Hannover, eine der größten deutschen Messen überhaupt.

Exkursion:
Jeder Einkauf ist ab dieser Veranstaltung eine Exkursion.

Darüber hinaus werden wir die Schloßhöfe in Oldenburg besuchen. Diese Exkursion findet nicht im Rahmen einer Sitzung an, so dass ein Exkursionstag anerkannt wird. Der Termin wird in der Veranstaltung abgestimmt.

Vom 8. bis 9. Juni findet zudem die Jahrestagung des Arbeitskreises geographische Handelsforschung in Hamburg statt. Die Teilnahme ist freiwillig. Aber alleine Hamburg ist schon Argument genug für eine Teilnahme. Ich werde abklären ob und unter welchen Bedingungen hierfür ein zweiter/dritter Exkursionstag gewährt werden kann.

Leistungsnachweis:
Voraussetzung für den Leistungsnachweis ist ein Kartierung und Vorstellung eines Straßenabschnittes (10 min. mit anschließender Diskursion) und die Aufarbeitung des Seminars in Form eines Portfolios (genaue Erläuterungen hierzu in der Veranstaltung) am Beispiel der Planungen am Neumarkt.

Hinweis zur Vertiefung:
Bei Interesse an den planungsrechtlichen Aspekten empfehle ich den Besuch der Lehrveranstaltungen von Prof. Stüer sowie einführende Veranstaltungen zum Verwaltungsrecht.

Leider verfügt die Universität Osnabrück oder die Fachhochschule Osnabrück nicht über einen Studiengang zur Architektur. Planerische Aspekte oder Fragen zur Gestaltung können leider nur durch Selbststudium erweitert werden.

Des Weiteren wird die freiwillige, nicht kontrollierte Teilnahme, an ausgewählten, noch zu benennenden, Sitzungen des Verwaltungsgerichtes und des Stadtrates in Osnabrück all denen empfohlen, die solche Sitzungen noch nicht erlebt haben.

Literatur:
Einen sehr guten Überblick zum Forschungsstand bekommt man beim Arbeitskreis Geographische Handelsforschung:
http://www.geographische-handelsforschung.de/publikationen.html

Das Hauptwerk als Basis der Veranstaltung ist:

Heinritz, G., K. Klein u. M. Popp (2003): Geographische Handelsforschung. Berlin: Gebr. Borntraeger. Studienbücher der Geographie.

Alle drei Autoren sind übrigens auch die Gründungsmitglieder des o.g. Arbeitskreises.

Weitere Einstiegsliteratur zum Thema Einzelhandel:

Blotevogel, H.H. (2001): Vorlesung Handels- und Dienstleistungsgeographie. Kap 03. Einzelhandel. Unveröffentl. Vorlesungsmanuskript. PDF-Datei.
Giese, E. (2003): Auswirkungen integrierter großflächiger Shopping-Center auf den innerstädtischen Einzelhandel in Mittelstädten Westdeutschlands. Gießen: Fachbereich Geographie. Studien zur Wirtschaftsgeographie (liegt als PDF-Dokument vor).
Heineberg, H. (2001): Stadtgeographie. Paderborn: Schöningh.
Klein, K. (1997): Wandel der Betriebsformen im Einzelhandel. In: Geogr. Rundschau 49, S. 499 – 504
Klein, R. (1992): Dezentrale Grundversorgung im ländlichen Raum – Interaktionsmodelle zur Abschätzung von Nachfragepotentialen im Einzelhandel. Osnabrück: Fachgebiet Geographie = Osnabrücker Studien zur Geographie 12.
Kulke, E. (1996): Räumliche Strukturen und Entwicklungen im deutschen Einzelhandel. In: Praxis Geographie 5, S. 4 – 11.
Kulke, E. (1997): Einzelhandel in Europa. Merkmale und Entwicklungstrends des Standortsystems. In. Geogr. Rundschau 49, S. 478 – 484.
Kulke, E. (Hrsg., 1998): Wirtschaftsgeographie Deutschlands. Gotha: Klett.
Pangels, R. (1997): Factory-Outlet-Center: Die Stadt ist der Verlierer. In: Handelsmagazin, 11-12, 1997, S. 24 – 30.
Rieger, E. (1996): Der Strukturwandel im Einzelhandel, dargestellt am Beispiel der Citygeschäftsstraßen Hutfilter- und Obernstraße in Bremen. In: Ber. Z. dt. Landeskunde 70, S. 157 – 182
Thomi, W. (1998): Zur Entwicklung des Einzelhandels in Deutschland. In: Gans, P. u. R. Lukhaupt (Hg.): Einzelhandelsentwicklung – Innenstadt versus periphere Standorte.
Velde, von der, M. u. a. (1997): Kleve, Nimwegen und das Einkaufszentrum „CentrO“. Lebendiger Einzelhandel in einem Grenzgebiet. In: Geogr. Rundschau 49, S. 164 – 168.
Jürgens, U. u. A. Eglitis (1997): Einzelhandel im ländlichen Raum der neuen Bundesländer. In: Geogr. Rundschau 49,
Meyer, G. u. Robert Pütz (1997): Transformation der Einzelhandelsstandorte in ostdeutschen Großstädten.. In: Geogr. Rundschau 49,

www.einzelhandel.de
www.bag.de

Anmelderegeln

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  • Die Anmeldung ist gesperrt.