Vorlesung: Dreißigjähriger Krieg und Westfälischer Friede (1618-1648/49) - Details

Vorlesung: Dreißigjähriger Krieg und Westfälischer Friede (1618-1648/49) - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Vorlesung: Dreißigjähriger Krieg und Westfälischer Friede (1618-1648/49)
Untertitel
Veranstaltungsnummer 2.204
Semester SoSe 2021
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 204
Heimat-Einrichtung Geschichte
Veranstaltungstyp Vorlesung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Mittwoch, 14.04.2021 10:00 - 12:00, Ort: (digitale Veranstaltung)
Art/Form
Teilnehmende ab 1. Semester
Literatur Johannes Burckhardt: Krieg der Kriege. Eine neue Geschichte des Dreißigjährigen Krieges, Stuttgart 2018.
Derek Croxton/Anuschka Tischer: The Peace of Westphalia. A Historical Dictionary, London 2002.
Derek Croxton: Westphalia: The last Christian peace, New York 2013.
Fritz Dickmann: Der Westfälische Frieden, 7. Auflage Münster 1998.
Christoph Kampmann: Europa und das Reich im Dreißigjährigen Krieg. Geschichte eines europäischen Konflikts, 2. Auflage Stuttgart 2013.
Herfried Münkler: Der Dreißigjährige Krieg. Europäische Katastrophe, deutsches Trauma 1618-1648, Berlin 2017.
Konrad Repgen: Die Hauptprobleme der Westfälischen Friedensverhandlungen von 1648 und ihre Lösungen, in: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 62 (1999), S. 399-438.
Georg Schmidt: Die Reiter der Apokalypse – Geschichte des Dreißigjährigen Krieges, München 2018.
Siegrid Westphal: Der Westfälische Frieden, München 2015.

Räume und Zeiten

(digitale Veranstaltung)
Mittwoch: 10:00 - 12:00, wöchentlich (14x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Die Bezeichnung Dreißigjähriger Krieg suggeriert, dass von 1618 bis 1648 ununterbrochen Krieg geführt wurde. Der Krieg wird für diesen Zeitraum als Normalzustand angenommen. In eine ähnliche Richtung zielt auch die Definition des 17. Jahrhunderts als „bellizitäres Zeitalter“.
Aber nicht der Krieg, sondern der Friede im Sinne des prinzipiellen christlichen Friedensgebotes galt als Grundnorm des zwischenstaatlichen Verhältnisses in Europa und als umfassendes innerstaatliches Ordnungsmodell. Frieden als Ziel aller Politik und nicht zuletzt auch des Krieges, war ein allgemein akzeptierter Grundsatz, der sich nicht nur in der Friedenspublizistik während des Dreißigjährigen Krieges und in einer tiefen Friedenssehnsucht der Bevölkerung zeigt, sondern auch bei den politischen und militärischen Eliten der Zeit. Der Krieg sollte immer nur die Ausnahme bilden.
Ausgehend von dieser Prämisse sollen im Zentrum der Vorlesung sowohl die Kriegsgeschehnisse als auch die Friedensbemühungen während des Krieges sowie der Westfälische Frieden und seine Vorgeschichte stehen. Es ist ein wichtiges Ergebnis der Forschungen zum Dreißigjährigen Krieg und Westfälischen Frieden, dass Friedensverhandlungen nicht erst in Münster und Osnabrück begannen, sondern von Beginn des Krieges an auf bilateraler Ebene oder durch Vermittlung Dritter geführt wurden. Gerade in der Endphase des Krieges standen die Bemühungen um Friedensverhandlungen sogar im Vordergrund und sollten auf dem Schlachtfeld quasi erzwungen werden. Der Westfälische Frieden ist somit das Ergebnis eines langwierigen Aushandlungsprozesses mit großer Eigendynamik, bei dem unterschiedliche Vorstellungen vom Frieden aufeinanderprallten und letztlich ein Kompromiss auf der Basis älterer Friedensmodelle in Verbindungen mit neuen während des Krieges entwickelten Lösungsansätzen gefunden wurde.