Seminar: Die Dreyfus-Affäre: Am Nullpunkt der Dritten Republik - Details

Seminar: Die Dreyfus-Affäre: Am Nullpunkt der Dritten Republik - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Die Dreyfus-Affäre: Am Nullpunkt der Dritten Republik
Untertitel Bachelor: ROM-VM_LW und ROM-VM_KW | Europäische Studien (B.A.)
Veranstaltungsnummer 7.801801
Semester WiSe 2021/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 7
erwartete Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Romanistik
beteiligte Einrichtungen Europäische Studien, Schnupperstudium, Uni für Alle
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Montag, 18.10.2021 10:15 - 11:45
Art/Form
Teilnehmende Bachelor: ROM-VM_LW und ROM-VM_KW | Europäische Studien (B.A.)
Voraussetzungen Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft, sich bis zur ERSTEN SITZUNG mit dem Thema insoweit vertraut zu machen, dass eigene Vorschläge zur Seminar-Gestaltung (Referatsthemen etc.) möglich sind.
Leistungsnachweis regelmäßige und AKTIVE Teilnahme | Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit
SWS 2
Literatur - L’affaire Dreyfus et le tournant du siècle (1894-1910). Hrsg. Laurent Gervereau; Christophe Prochasson. Nanterre: Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine, 1994.
- Denis, Michel: L’affaire Dreyfus et l’opinion publique. Rennes: Presses universitaires de Rennes, 1995.
- Duclert, Vincent: L’affaire Dreyfus. Paris: Éd. La Découverte, 1994.
- Winock, Michel: L’affaire Dreyfus. [Paris:] Éd. du Seuil, 1998.
ECTS-Punkte 4

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Montag: 10:15 - 11:45, wöchentlich(14x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Im Mittelpunkt des Seminars steht der Justizskandal um die in jeder Hinsicht rechtswidrige Verurteilung des jüdischen Offiziers Alfred Dreyfus wegen vermeintlichen Landesverrats. Die Begleitumstände dieses Schuldspruchs, die manipulierten Beweise, der allzu enge Schulterschluss hoher Amts- und Würdenträger aus Politik, Justiz und Militär sowie der immer aggressiver zu Tage tretende Antisemitismus brachten die französische Gesellschaft an den Rand eines Bürgerkriegs: Frankreich, ohnehin ideologisch tief gespalten, drohte in Grabenkämpfen zu versinken. Die Lager der „deux France“ standen sich dabei im Kampf für oder gegen Dreyfus (zugleich im Kampf um die künftige nationale Ausrichtung) ebenso feindselig wie unversöhnlich gegenüber: auf der einen Seite die „antidreyfusards“ mit ihrer Forderung nach einer Rückkehr zum Katholizismus als Staatsreligion und der Wiedereinführung der Monarchie, auf der anderen Seite die Verfechter der Republik und eines liberalen Laizismus.
Insofern ist der Seminartitel „Am Nullpunkt der Dritten Republik“ durchaus mehrdeutig gemeint: zum einen als „Tiefpunkt“ angesichts des Endes von Rechtsstaatlichkeit und Debattenkultur, zum anderen als Wendepunkt und Neubeginn. Nicht wenigen gilt die „affaire Dreyfus“ daher auch als „Gründungsmythos des republikanischen Frankreich“ oder, im Hinblick auf Émile Zolas epochale ‚Anklageschrift‘ „J’accuse“ (1898), als „Geburtsstunde des politisch engagierten Intellektuellen“.

Im Seminar interessiert uns neben den konkreten politischen und sozialen Auswirkungen vor allem die mediale Resonanz dieser Affäre: die Schriften und Pressekampagnen der Vertreter beider Lager, die gegenseitigen Diffamierungen und bewusst lancierten Fake news avant la lettre¸ die überwiegend antisemitischen Karikaturen, aber auch die ästhetische Aufarbeitung in Literatur und Film (wie z.B. in Roman Polanskis „J’accuse“ von 2019).

Anmelderegeln

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