Seminar: Lesen und Literatur unter dem Einfluss von Bildungsexpansion und -inflation. Welche Rolle kommt dem LU in der heutigen Zeit zu? [LD, DD3] - Details

Seminar: Lesen und Literatur unter dem Einfluss von Bildungsexpansion und -inflation. Welche Rolle kommt dem LU in der heutigen Zeit zu? [LD, DD3] - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Lesen und Literatur unter dem Einfluss von Bildungsexpansion und -inflation. Welche Rolle kommt dem LU in der heutigen Zeit zu? [LD, DD3]
Untertitel
Veranstaltungsnummer 7.410051
Semester WiSe 2021/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 22
maximale Teilnehmendenanzahl 40
Heimat-Einrichtung Germanistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Dienstag, 19.10.2021 16:00 - 18:00, Ort: 11/214
Art/Form
Teilnehmende Lehramtsstudierende der Germanistik im Master
Voraussetzungen DD1 (SD und LD) muss vollständig belegt und bestanden sein.
Leistungsnachweis 2 LP
o Referat (30 bis 45 Minuten) mit Handout

3 LP
o Referat (45 Minuten) mit Ausarbeitung (in Einzelarbeit)
o Hausarbeit zu einem Thema des Seminars (in Absprache mit der Dozentin)
SWS 2
Literatur einführende Auswahl:
El-Mafaalani, Aladin (2020): Mythos Bildung: die ungerechte Gesellschaft, ihr Bildungssystem und seine Zukunft. Köln: Kiepenheuer & Witsch.
Graf, Werner (2018): Leseporträts. Die biografische Wirkung der Literatur. Berlin: LIT.
Saxer, Ulrich (1995): Lesen als Problemlösung. Sieben Thesen. In: Franzmann, Bodo und Bonfadelli, Heinz (Hrsg.): Auf den Schultern von Gutenberg. Medienökologische Perspektiven der Fernsehgesellschaft. Berlin/München: Quintessenz, 264–268.
ECTS-Punkte 2 oder 3

Räume und Zeiten

11/214
Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (14x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Lesen bestimmt(e) als zentrale Kulturtechnik unseren Alltag; es war und ist fest in diesen integriert. Zeitgleich werden die dystopischen Klagen um den Untergang des (Buch-)Lesens immer lauter. In Zeiten des Medienwandels – in denen wir uns aktuell befinden – wird das „Totalphänomen“ Lesen (Saxer 1995, 264) zunehmend (kontrovers) in der breiten Öffentlichkeit diskutiert. Zudem befinden wir uns in einer Zeit der Bildungsinflation (steigende Abiturquoten, immer mehr Menschen studieren usw.). El-Mafaalani skizziert „drei paradoxale Zusammenhänge“ (2020, 102 f.), die mit der Bildungsexpansion einhergehen: „Zum einen kann soziale Benachteiligung zunehmen, weil die Bildungschancen steigen. Zum anderen verlieren Bildungsabschlüsse an Wert, weil sie immer wichtiger werden. Zum Dritten werden tatsächlich alle schlauer, aber niemand bekommt es mit“ (ebd., 103; Hervorh. i. O.). Ebendiese Phänomene werden im Seminar auf das Totalphänomen Lesen bezogen.
Nachdem genauer geklärt wurde, was Lesen genau ist und welche Funktionen es haben kann (Lesemodi nach Graf), betrachten wir, wie es heute um das Lesen steht, indem aktuelle Large-Scale-Studien (PISA, KIM, JIM) diskutiert werden. Da das Lesen im Kontext von Institutionen betrachtet werden soll, ist die Auseinandersetzung mit dem deutschen Bildungswesen unerlässlich: Wie ist es aufgebaut und welche Reformtendenzen lassen sich in den letzten Jahrzehnten beobachten? Was meinen die Begriffe Bildungsinflation und -expansion? Anschließend steht die Rolle des Literaturunterrichts im Fokus, indem der lesesozialisatorische Einfluss der Grundschule sowie der weiterführenden Schule (v. a. Leistungskurs Deutsch) beleuchtet wird. Schließlich wird das Lesen konkret im Zusammenhang mit neuen und digitalen Medien betrachtet, um Gefahren und Chancen zu diskutieren. Insgesamt wollen wir uns im Seminar so auf diskursive Weise der Frage nähern, welche Relevanz das Lesen in der heutigen Gesellschaft noch haben kann bzw. soll und diskutieren, warum Kinder und Jugendliche weiterhin Bücher lesen sollten.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "DD3 LD WiSe 2021/22".